In Erinnerung an die Opfer des Holocaust

Zum Holocaust-Gedenktag: Bücher gegen das Vergessen

Am 27. Januar begehen wir den Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Bewahren wir die Erinnerung – durch Bücher gegen das Vergessen, heute, morgen und danach.

Vor mehr als 80 Jahren, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945, wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Wie wichtig es ist, die Geschichte präsent zu halten, zeigen die aktuellen besorgniserregenden Entwicklungen in Deutschland und der Welt, wo Angriffe gegen Jüdinnen und Juden in einem erschreckenden Maß zugenommen haben.

Immer weniger Zeitzeugen können uns noch direkt Auskunft geben, viele von ihnen hinterlassen uns aber ihre Geschichten und Erinnerungen, andere inspirieren mit ihren Lebenswegen und ihrem Mut Sachbücher und Romane.

Persönliche Dinge
Empfehlung

Persönliche Dinge

Was Kleidung aus NS-Lagern uns heute erzählen kann

26,00 €

Ein Erinnern an den Holocaust bedeutet auch immer ein Erinnern an die Praktiken des Widerstands. Karolina Sulej beleuchtet, wie »Persönliche Dinge« zum Erhalt der Menschenwürde beitrugen, indem durch sie das Selbst bewahrt wurde – in einem System, das dessen Auslöschung zum Ziel hatte.

Das Unterwasser-Cabaret
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Das Unterwasser-Cabaret

1943-1945

28,00 €

Und Curt Bloch verfasste in seinem niederländischen Versteck Gedichte für sein Satiremagazin »Das Unterwasser-Cabaret«, dessen Deckblätter er aus dem wenigen gestaltete, was ihm zur Verfügung stand – und so schuf er ein Kunstwerk des Widerstands ausgerechnet aus Nazipropaganda.

Simone Bloch, Tochter des Autors, im Gespräch.

Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945–1948
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Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945–1948

28,00 €

In »Gewalt ausstellen« wird ein bisher kaum beachtetes Phänomen beleuchtet. Die Vernichtung, die der Zweite Weltkrieg und die Besetzung weiter Teile Europas durch die Nationalsozialisten verursacht hatte, wurde in den unmittelbaren Nachkriegsjahren Gegenstand von Ausstellungen.

In »Immer wenn ich dieses Lied höre« verbringt Lola Lafon eine Nacht im ehemaligen Versteck der Familie Frank und verwebt dabei die Geschichte Anne Franks mit der eigenen, während Anna Langfus die Erfahrung der Verfolgung und der Vernichtung ihrer Angehörigen im Roman »Gepäck aus Sand« verarbeitet. In poetischer Sprache erzählt sie von der Unmöglichkeit, der Vergangenheit zu entfliehen, und vom verzweifelten Versuch, sich in der Welt zurechtzufinden. 

Edith Bruck zeigt in »Das barfüßige Mädchen«, wie es ihr gelang, sich stets für die Liebe und gegen den Hass zu entscheiden, Ginette Kolinka in »Rückkehr nach Birkenau«, wie sie es als Frau schaffte, das Konzentrationslager zu überleben, Victor Klemperer in seinen berühmten Tagebüchern, wie seine Ehefrau ihn vor der Deportation bewahrte, und Lion Feuchtwanger in »Bin ich deutscher oder jüdischer Schriftsteller?«, was unser Umgang mit dem Judentum über die Gesellschaft sagt, in der wir leben.

Der Klassiker »Das siebte Kreuz« von Anna Seghers ist ein klarsichtiger Roman, der auch oder gerade heute nicht an Aktualität und Gültigkeit eingebüßt hat, und der internationale Bestseller »Jeder stirbt für sich allein« von Hans Fallada führen direkt in den Alltag des Nationalsozialismus.

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