In Erinnerung an die Opfer des Holocaust

Bücher gegen das Vergessen

Am 27. Januar ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Vor 79 Jahren, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945, wurde das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Wie wichtig es ist, die Geschichte präsent zu halten, zeigen die aktuellen besorgniserregenden Entwicklungen in Deutschland und der Welt, wo Angriffe gegen Jüdinnen und Juden in einem erschreckenden Maß zugenommen haben.

Immer mehr Zeitzeugen sterben, viele von ihnen hinterlassen uns ihre Geschichten und Erinnerungen, andere inspirieren mit ihren Lebenswegen und ihrem Mut Sachbücher und Romane:

Edith Bruck zeigt in ihren Erinnerungen »Das barfüßige Mädchen«, wie es ihr gelang, sich stets für die Liebe und gegen den Hass zu entscheiden, Ginette Kolinka in »Rückkehr nach Birkenau«, wie sie es als Frau schaffte, das Konzentrationslager zu überleben, Victor Klemperer in seinen berühmten Tagebüchern, wie seine Ehefrau ihn vor der Deportation bewahrte, und Lion Feuchtwanger in »Bin ich deutscher oder jüdischer Schriftsteller, was unser Umgang mit dem Judentum über die Gesellschaft sagt, in der wir leben.

Einen großen aktuellen israelischen Familien- und Gesellschaftsroman hat Saleit Shahaf Poleg vorgelegt mit »Bis es wieder regnet«, »Das Verschwinden des Josef Mengele« von Olivier Guez führt in die Zeit nach der großen Katastrophe, der Klassiker »Das siebte Kreuz« von Anna Seghers und der internationale Bestseller »Jeder stirbt für sich allein« von Hans Fallada direkt in den Alltag des Nationalsozialismus.

Charlie English widmet sich in seinem Buch »Wahn und Wunder« einem unerzählten Kapitel deutscher Geschichte, in dem es um Kunst, Psychiatrie und Massenmord geht. In »Auerbach«, Hans-Hermann Klares Buch über Philipp Auerbach, lernen wir einen Mann kennen, der Auschwitz überlebte, wie kein anderer für die Überlebenden des Holocaust stritt und sich im Nachkriegsdeutschland in einem Prozess früheren Nazis gegenübersah. Das Buch »Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR« zeigt alle Exponate der Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin und enthält aufschlussreiche Essays zum Thema.

Gedenken wir der Opfer, indem wir Bücher gegen das Vergessen lesen – heute, morgen und danach.