MAX LA MANNA: TOTAL VEGAN ZERO WASTE #2
nachhaltigeres Leben. Nachdem Max La Manna uns bereits sein Rezept für Vergessene Tortilla-Chips verraten hat, zeigt er heute, wie man eine eigene Gemüse(reste)brühe zubereitet. Das Rezept ist Teil einer 7-Tage-Challenge mit dem Ziel, Lebensmittelabfälle zu verringern. Und wem das nicht Herausforderung genug ist, kann sich auf die nächste Ausgabe von »Im Gespräch« mit Max La Manna und die Zero-Waste-Challenge freuen.
Die 7‑Tage »No Food Waste«-Challenge.
Lebensmittelverschwendung ist ein größeres Problem als den meisten bewusst ist. Mit einem Viertel der Lebensmittel, die in den USA, Großbritannien und Europa weggeworfen werden, könnte man fast 1 Milliarde Menschen ernähren.
Wenn du Lebensmittel, die du noch essen könntest, in den Müll wirfst, verschwendest du nicht nur Geld, sondern auch Wasser, Transport, menschliche Arbeit, Energie, Verpackung und Rohstoffe. Weggeworfene Lebensmittel landen auf Mülldeponien, wo sie verrotten und Methangas produzieren, das zweithäufigste Treibhausgas. Mit anderen Worten: Wer sein Essen wegwirft, trägt zum Klimawandel bei.
Es ist leider keine Übertreibung, dass Lebensmittelverschwendung eines der größten Probleme ist, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen. Deshalb sollten wir darüber nachdenken, wie wir Lebensmittel einkaufen, wie wir sie lagern, wie wir essen und wie wir die Reste der Erde zurückgeben. Hier kommt meine 7‑tägige »No Food Waste«-Challenge!
TAG 1: SMART EINKAUFEN
Viele neigen dazu, mehr zu kaufen, als sie brauchen. Bevor du einkaufst, solltest du alle Lebensmittel aufbrauchen, die du zuletzt gekauft hast. Mach dir eine Liste mit allem, was fehlt oder aufgefüllt werden muss, nimm diese mit in den Laden und kaufe nur, was darauf steht.
TAG 2: LEBENSMITTEL RICHTIG LAGERN
Unsachgemäße Lagerung ist eine der Hauptursachen für Lebensmittelverschwendung. Viele wissen nicht, wie man Obst und Gemüse richtig lagert. Aber falsch gelagerte Produkte reifen verfrüht und verderben schneller. Zum Beispiel werden Kartoffeln, Tomaten, Knoblauch, Gurken und Zwiebeln am besten bei Zimmertemperatur aufbewahrt und nicht im Kühlschrank. Blattgemüse und Kräuter kannst du in ein Glas Wasser stellen, um sie länger frisch zu halten. Und wenn du denkst, dass du keinen ganzen Laib Brot schaffst, dann bewahre den Rest im Gefrierschrank auf.
TAG 3: BEWAHRE RESTE AUF (UND ISS SIE DANN AUCH)
Reste gibt es nicht nur an Feiertagen. Wenn du viel kochst und regelmäßig Reste übrig hast, solltest du dir einen Tag in der Woche aussuchen, an dem du sie aufbrauchst. So vermeidest du, sie wegzuwerfen, und sparst außerdem Zeit und Geld. Versuche, Obst und Gemüse im Ganzen zu verwerten, ohne auch nur ein einziges Teil zu missachten – wenn es essbar ist, dann hol den größtmöglichen Nutzen raus.
TAG 4: MACH DEINE BRÜHE SELBER
Eine selbst gemachte Brühe ist eine einfache Möglichkeit, deine Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Dieses Rezept ist die Antwort auf die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird: »Was kann ich mit meinen Gemüseresten und ‐abfällen machen?« Mit dieser Brühe vermeidest du nicht nur Verschwendung, sondern auch Einwegplastik.
Zutaten:
- Enden und Schalen von Zwiebeln und Knoblauchzehen
- Karottenschalen, Kartoffelschalen
- die ungewollten Blätter am Rosenkohl
- Brokkoli, der schon bessere Tage gesehen hat
- alle Teile eines Selleries
- den grünen Stiel einer Paprika
- Rote-Bete-Blätter
- Blumenkohlstrunk und -blätter
- weiche Pilze
- angequetschte Tomaten
- Welkes Blattgemüse
- Kräuter, die nie verwendet wurden
Zubereitung:
Die Gemüsereste in einen großen Topf geben und so viel Wasser eingießen, dass es bedeckt ist (etwa 700 ml).
Zum Kochen bringen und 30–40 Minuten köcheln lassen. Die Brühe ist fertig, wenn das Gemüse welk und weich ist, die Flüssigkeit eine etwas dunklere Farbe angenommen hat und ein erdiges Aroma verströmt.
Abgießen und dabei die Flüssigkeit auffangen. In Gläser abfüllen und bis zu einer Woche im Kühlschrank oder einen Monat lang in gefrierfähigen Behältern im Gefrierschrank aufbewahren.
TAG 5: NUTZE DEINEN GEFRIERSCHRANK
Das Einfrieren von Lebensmitteln ist eine der einfachsten Methoden, sie zu konservieren. Unzählige Arten von Lebensmitteln lassen sich gut einfrosten. Grünzeug, das für deinen Lieblingssalat schon zu weich ist, kannst du in Gefrierbeuteln oder -behältern einfrieren und später in Smoothies verwenden. Ein Überschuss an Kräutern kann mit Olivenöl und gehacktem Knoblauch vermischt in Eiswürfelbehältern tiefgekühlt werden – mit diesen Würfeln kannst du dann zum Beispiel Pfannengerichte einfach und lecker würzen.
Du kannst Reste von Mahlzeiten, Obst und Gemüse, von dem du zu viel gekauft hast, und Gerichte wie Suppen und Eintöpfe einfrieren. So hast du immer gesunde, selbst gekochte Mahlzeiten zur Verfügung.
TAG 6: PACK DEIN MITTAGESSEN EIN
Eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen und gleichzeitig deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern, ist, dein Mittagessen mit zur Arbeit zu nehmen. Wenn du morgens wenig Zeit hast, kannst du eingefrorene Essensreste abends zuvor auftauen. Oder du kochst größere Portionen und verteilst sie auf einzelne Behälter. So hast du jeden Morgen ein fertiges Mittagessen zum Mitnehmen.
TAG 7: KOMPOSTIERE, WENN DU KANNST
Kompostieren von Essensresten ist eine gute Möglichkeit, Lebensmittel abfälle wiederzuverwerten und sie in Energie für Pflanzen zu verwandeln. Zwar hat nicht jeder einen Garten und damit Platz für einen Komposthaufen im Freien (vor allem, wenn du in der Stadt lebst), aber es gibt Komposteimer für die Küche, die dieses Verfahren einfach und für jeden zugänglich machen, auch für diejenigen mit wenig Platz. Meinen Leitfaden zum Kompostieren findest du im Buch.