07. März 2023

»Hunnen«: eine bisher unveröffentlichte Erzählung von Iwan Schmeljow

Inmitten des Wüten des Bürgerkriegs auf der Krim in den Zwanzigerjahren beschreibt der Ich-Erzähler die Verrohung der Menschen und den Verfall der Rechtstaatlichkeit. Auch hundert Jahre nach Ersterscheinen entfaltet »Der Toten Sonne« von Iwan Schmeljow einen regelrecht poetischen Sog, dem wir uns nicht entziehen können – nicht zuletzt dank der Neuübertragung ins Deutsche von Christiane Pöhlmann. Noch weit nach der Emigration des Autors wurden seine Erlebnisse im Krieg Gegenstand seines Schreibens – z.B. in der Erzählung »Hunnen«, welche in vielerlei Hinsicht »Der Toten Sonne« ergänzt, und die wir unseren Leser:innen hier exklusiv zum Download anbieten.

Das Buch erscheint am 18. April 2023.
Der Toten Sonne
Empfehlung

Als Iwan Schmeljow 1922 über Berlin nach Frankreich emigriert, hatte sich unauslöschlich in sein Gedächtnis gebrannt, was er während der Bürgerkriegszeit auf der Krim miterleben musste. Diesem Geschehen widmet er sein erstes Werk in der Emigration, das zu seinem bedeutendsten werden sollte: »Der Toten Sonne«. Die Ereignisse haben ihn aber weiter beschäftigt, und bis weit in die 1930er-Jahre sind Krim-Erzählungen entstanden.

 

 

Die »Hunnen« von 1927 bilden in zweierlei Hinsicht das Gegenstück zu »Der Toten Sonne«. Während in dem großen Hauptwerk der Verlust von zeitlicher Orientierung beschrieben wird, stellt Schmeljow in dem kürzeren Text das Abkommen vom Weg dar, ein Thema, das ihn literarisch in seinem gesamten Schaffen beschäftigt hat. Im Unterschied zu »Der Toten Sonne« treten in den »Hunnen« die Rotarmisten »leibhaftig« auf – und Schmeljow führt sie vor, wenn sie mit falscher Karte losziehen, »um die Welt zu erobern«.

Iwan Schmeljows Erzählung »Hunnen« zum Download

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