»Auch Almans weinen mal« – die Playlist zu Hengameh Yaghoobifarahs »Habibitus«
Unfreundlich, kühl und feindselig – »Almans« kommen in den »Habibitus«-Kolumnen nicht besonders gut weg. Das bedeutet nicht, dass ihnen keine Verletzlichkeit eingeräumt wird. Im Gegenteil: Die Playlist »Auch Almans weinen mal« ist der Versuch, mit Deutschpop und -rockballaden der 2000er-Jahre in die Gefühlswelt derer einzutauchen, deren Point of View keine Rolle in diesen Texten spielt. Naja, eigentlich nur der Coolen unter denen, denn let’s face it: Mit Rassist:innen und Antisemit:innen will wirklich niemand kuscheln. Aber die Süßkartoffeln, die über sich selbst lachen können, sind immer eingeladen, vereint im Emo-Sein Juli-Songs mitzusingen. Oder sich anhand von Revolverheld an den Liebeskummer von damals zu erinnern. Oder zu realisieren, dass Grönemeyer eigentlich ganz cool ist. Musik an, Welt aus.
Hengameh Yaghoobifarah
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Rechter Terror, Rassismus unter Linken, Rape Culture, fades Essen und schlechtes Netz: Seit 2016 legt Hengameh Yaghoobifarah in der taz-Kolumne »Habibitus« schonungslos den Finger in die Wunden »deutscher Leitkultur«. Yaghoobifarah offenbart, warum Crocs stylisch, Kinderlosigkeit verheißungsvoll und Dumplings das Rezept für Weltfrieden sein können. Mit Witz, Haltung und untrüglichem Gespür für die relevantesten Themen unserer Zeit stellt Hengameh Yaghoobifarah vermeintliche Gewissheiten infrage und entlarvt, was in Deutschland alles schiefläuft – egal ob es um Körper, Kapitalismus oder Kartoffeln geht. Dieser Band bündelt die prägnantesten Beiträge einer Stimme, die aus der öffentlichen Debatte nicht mehr wegzudenken ist.
»In diesem Land witzig zu sein, ist gar nicht so einfach, besonders wenn es auf Kosten der satten, bürgerlichen, weißen Dominanzkultur geht. Hengamehs Texte sind charmant, politisch stabil und zum Schreien komisch.« Fatma Aydemir