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Andrzej Bobkowski

Andrzej Bobkowski

Andrzej Bobkowski (1913–1961) wurde in Wiener Neustadt geboren, sein Vater war Dozent an der Theresianischen Akademie in Wien. Seine Wanderung begann bereits in seiner Kindheit: Mit den Eltern ging es aus Österreich nach Lida (Belarus), Vilnius, Warschau, Thorn und Krakau, wo er seine spätere Frau Barbara kennenlernte. Gemeinsam emigrierten sie im März 1939 nach Paris – eigentlich nur ein geplanter Zwischenhalt auf ihrem Weg nach Südamerika. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurden ihre Visa für Argentinien hinfällig. Bobkowski meldete sich als Freiwilliger für die polnische Armee, wurde jedoch nicht einberufen. Während des Krieges versuchten die Bobkowskis sich durch Handelsgeschäfte über Wasser zu halten und gründeten einen „polnischen Waschsalon“. Ab 1940 arbeitete Bobkowski in einer französischen Munitionsfabrik und wurde zum Interessenvertretet polnischer Arbeiter. Im Juni 1940, kurz vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Paris, wurden die Bobkowskis in den Süden Frankreichs evakuiert – wohin sie auf Fahrrädern flohen. Nach dem Krieg schließlich gelang die Emigration nach Südamerika, wo sie sich in Guatemala niederließen: Barbara Bobkowska unterrichtete als Zeichenlehrerin und Modedesignerin, Andrzej arbeitete im Büro einer Fabrik und eröffnete ein Fachgeschäft für Aeromodelle.

Seit seiner Jugend schrieb und veröffentlichte Bobkowski Prosaminiaturen, Essays und Humoresken – ohne jedoch für sich die Berufsbezeichnung „Schriftsteller“ zu reklamieren. Seine Tagebuchaufzeichnungen der Jahre 1940 bis 1944 wurden mit ihrer Veröffentlichung 1957 in der Pariser „Kultura“ – zuerst in polnischen Emigrantenkreisen – zu einem Hauptwerk der polnischen Diaristik.

Titel

Hinter dem Wendekreis
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