07. März 2023

Wir wollen »Nie mehr leise« sein!

Betiel Berhe ist Teil der neuen migrantischen Mittelschicht, die sich mit dem herrschenden rassistischen und klassistischen System nicht mehr einfach abfinden möchte. »Nie mehr leise« richtet sich an alle, die so nicht mehr weitermachen wollen.

»Dieses Buch spricht in vielen Sprachen. Es ist ein persönliches Essay über Generationen, ein konfrontierender Meinungsbeitrag und eine verständliche Analyse über Herkunft und Klasse. Betiel Berhe hat eine bestärkende Reflexion über die verwobenen Positionen von Menschen in unserer Migrationsgesellschaft verfasst. Empathie und Wut reichen sich darin die Hände. Ein Buch, das Wissen in immer wieder oberflächlich geführten Einwanderungsdebatten schafft.«

Hadija Haruna Oelker

Nie mehr leise
Empfehlung

Die neue migrantische Mittelschicht
Hardcover
22,00 €

»Hinterm Haus« beginnt Betiel Berhes Geschichte, auf den Freiflächen einer Hochhaussiedlung, wo sich ihr Blick auf das schärft, worauf sich heute ihr Buch gründet: Schon als Kind erkennt sie die Bedeutung von Klassenunterschieden, die Auswirkungen struktureller Diskriminierung, von Rassismus und Klassismus, aber auch die wichtige Rolle, die Solidarität untereinander spielt.

Heute ist sie, wie so viele, Teil der migrantischen Mittelschicht und fasst das Erlebte in Worte, die bewegen und berühren, aber ebenso aufrütteln und zeigen: Das kann nicht die Gesellschaft sein, in der wir leben wollen!

»Ich schreibe in diesem Buch von meinen persönlichen Erfahrungen, und doch sind es nicht nur meine Geschichten. Es sind die Verbindungslinien von Millionen migrantischer Arbeiter:innenfamilien in Deutschland, die lange ausgeblendet, überhört oder als irrelevant dargestellt wurden. Doch heute sind die Stimmen von Schwarzen Menschen und People of Color nicht mehr so einfach zu ignorieren. Wir sind laut, wir sind wütend, und wir lassen uns nicht mehr unterdrücken. Wir wollen nie mehr leise sein. Wir bitten auch nicht mehr um irgendetwas. Wir fordern von der Gesellschaft und der Politik, sich mit unseren Perspektiven auseinanderzusetzen. Der Weg zu diesem neuen Selbstverständnis war lang und erkenntnisreich. In meinem Buch möchte ich euch auf einige Etappen mitnehmen, indem ich von meinen Beobachtungen und meinen Erfahrungen erzähle.«

Persönlich, provokant und intersektional schreibt Betiel Berhe über sozialen Aufstieg, die feinen Unterschiede, die nie verschwinden, die Verantwortung, die mit ihrer Position einhergehen und die Solidaritäten, die sie dort sieht, wo andere längst aufgegeben haben.

Betiel Berhes Buch ist ein Aufruf, all die unterschiedlichen Stimmen der verschiedenen Communities zu vereinen, um gemeinsam solidarisch für eine Gesellschaft einzutreten, die gerechter für alle sein kann.

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