»Wir brauchen Bücher, immer mehr Bücher! Durch das Buch, nicht durch das Schwert, wird die Menschheit die Lüge und die Ungerechtigkeit besiegen, den endgültigen Bruderfrieden unter den Völkern erobern.«
Émile Zola
Émile Zola (1840-1902) ist der bedeutendste französische Romancier der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein zwanzigbändiger Romanzyklus "Die Rougon-Macquart" mit dem Untertitel "Natur- und Sozialgeschichte einer Familie unter dem Zweiten Kaiserreich" entstand in den Jahren 1870 bis 1893 und ist mit Balzacs "Menschlicher Komödie" das gewaltigste künstlerische Unternehmen des Jahrhunderts in Frankreich. Im Aufstieg und Fall einzelner Mitglieder einer weitverzweigten Familie entsteht das minutiös genaue wie dramatische Bild der französischen Gesellschaft in dieser Zeit. Unsere Auswahl zu Émile Zolas 100. Todestag am 29. September 2002 bietet drei inhaltlich eng miteinander verknüpfte Romane. "Der Totschläger" erzählt die Geschichte der Wäscherin Gervaise und ihrer düster endenden Ehe mit dem Zinkarbeiter Coupeau. Nana, die Tochter der Gervaise, ist die Heldin des gleichnamigen großen Kurtisanenromans (AtV 1109). Und Claude Lantier, Gervaises Sohn, steht im Zentrum des Künstlerromans "Das Werk" (AtV 1114).