18. Juli 2022

Berlin, 1900-1980: »Kindheit in der Großen Stadt«

Wer seine Kindheit in der Großstadt verbrachte, dessen Leben spielte sich vornehmlich im Freien und auf der Straße ab. Im Fotoband »Kindheit in der großen Stadt«, herausgegeben von Frauke Berchtig, wurden Fotografien von Kindern, die zwischen 1900 und 1980 ihre Kindheit in Berlin verlebten, gesammelt. Diese Fotos verhelfen zu Kenntnissen über ihre Lebensumstände und bilden ab, wie sich Kinder den städtischen Raum eroberten.

»Der Takt der Stadtbahn und des Teppichklopfens wiegte mich in Schlaf«, beschreibt Walter Benjamin die Erinnerung an seine Großstadtkindheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der harte, schnelle Takt des Großstadtlebens ließ und lässt eigentlich kaum Freiraum für ungezwungenes Spielen im Freien, aber Kinder haben sich zu allen Zeiten – auch in den schwersten Kriegs- und Nachkriegsjahren – ihren Platz in der großen Stadt erobert. Ein Stück Maschendrahtzaun lässt sich wunderbar als Schaukel nutzen, wenn Bus und Bahn bestreikt werden, geht es eben hoch zu Ross in die Schule und wo kann man besser schlittern als auf einer selbstgemachten Eisbahn im Park?

 

Die Fotos des Bandes zeigen wie in einem Bilderbogen ein Panorama der Kindheit in der großen Stadt vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre hinein. Sie vermitteln ein Gefühl von Lebensfreude, Ungezwungenheit und unbändigem Spaß – und sei es inmitten von Ruinen.

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