Ch. Links Verlag
Der Christoph Links Verlag ist eine Frucht des »wunderbaren Jahrs der Anarchie« nach dem Mauerfall: Mit dem Start am 1. Dezember 1989 gehörte er zu den ersten privaten Verlagsneugründungen in Ostdeutschland. Sein Anliegen war es zunächst, mit Sachbüchern die »weißen Flecken« der jüngsten deutschen Geschichte aufzuarbeiten und die realen Verhältnisse in der DDR zu analysieren. Von dort ausgehend erweiterte sich das thematische Spektrum rasch in Richtung kritischer Analysen deutscher und internationaler Politik und Gesellschaft.
Diesem Profil ist der Verlag treu geblieben. Ob investigative Recherche, engagierter Meinungsbeitrag, erzählende Reportage oder wissenschaftlich fundierter Deutungsversuch – unsere Bücher wollen zu einem besseren Verständnis der Welt von heute beitragen und sich an wichtigen Debatten beteiligen. Daneben widmen wir uns historischen Themen, die einen besonderen Bezug zur Gegenwart haben, und versuchen, geschichtswissenschaftliche Erkenntnisse für ein breites Publikum aufzubereiten.
Neben diesen Titeln im Bereich der populären Sachbücher haben wir einige wissenschaftliche Reihen im Programm, die wir gemeinsam mit Kooperationspartnern herausbringen, wie dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), der Stiftung Berliner Mauer, dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) oder dem Institut für Zeitgeschichte München–Berlin. Spezielle Themen der DDR-Geschichte werden in der Reihe »Forschungen zur DDR- und ostdeutschen Gesellschaft« verhandelt.
In vielen Lesungen, Diskussionsveranstaltungen und Vorträgen von Autor:innen machen wir die Themen und Bücher einer breiten Öffentlichkeit bekannt. 2016 ist der Ch. Links Verlag mit dem Kurt Wolff Preis ausgezeichnet worden. Der Verlag konfrontiere die Deutschen seit 25 Jahren mit großer Konsequenz und ohne jede Scheu mit ihrer jüngeren Geschichte, hieß es in der Begründung.
Seit Anfang 2019 gehört der Ch. Links Verlag zu den Aufbau Verlagen. Christoph Links ist Ende 2020 in den Ruhestand gegangen. Seitdem arbeiten wir weiter mit alten und neuen Kolleg:innen an unserem Anspruch, kritische Bücher zu Geschichte und Gegenwart zu verlegen, über die es sich lohnt zu streiten.