Klaus-Dietmar Henke rekonstruiert das kardinale Demokratieverbrechen der Adenauer-Zeit erstmals für ein größeres Publikum
Wer sich für deutsche Zeitgeschichte interessiert, muss dieses Buch zur Kenntnis nehmen
Sechs Jahrzehnte mussten verstreichen, bis der massivste Machtmissbrauch in der Geschichte der Bundesrepublik jetzt aufgeklärt werden konnte: Die BND-Geheimoperation gegen die SPD-Spitze von 1953 bis 1962. Mithilfe zweier sozialdemokratischer Agenten versorgte der Auslandsnachrichtendienst den Bundeskanzler und CDU-Vorsitzenden mit wertvollen innen- und parteipolitischen Informationen aus dem Lager des Gegners. Um seine ohnehin staunenswerte politische Trittsicherheit noch zu steigern, nutzte Konrad Adenauer sein Geheimwissen ebenso intensiv wie bedenkenlos. Mit dem Geist des Grundgesetzes und einem fairen politischen Wettbewerb als Grundvoraussetzung jeder Demokratie unvereinbar, hatte der Zweck die Mittel eben zu heiligen. Henke schildert dieses frühe Verbrechen gegen die Demokratie nach Jahren akribischer Forschung erstmals einem breiten Publikum jenseits der Fachöffentlichkeit und zeichnet die »Nachtseite« (Hans-Peter Schwarz) des Gründungskanzlers in scharfer Kontur. Man muss die Geschichte der Ära Adenauer nicht umschreiben, aber man versteht sie im Lichte dieser Enthüllung besser.
Stimmen aus der Presse
Ein deutsches »Watergate« (The Washington Post)
[Die Akten des BND] dürften den Blick auf die ersten Jahre der Bundesrepublik erheblich verändern, vor allem wird sich das schöne Bild, das sich die Nachwelt vom Gründungskanzler Konrad Adenauer macht, heftig verfärben (Willi Winkler, Süddeutsche Zeitung)
Henkes Buch ist brisant und von hoher Relevanz zum Verständnis der Ära Adenauer (Frank Bösch, Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Klaus-Dietmar Henke hat mit seiner minutiösen, nie um ein klares Urteil verlegenen Studie ein eindrucksvolles Panorama geheimdienstlicher Unglaublichkeiten aus der Vor- und Frühzeit der Bundesrepublik entfaltet (Norbert Frei, Süddeutsche Zeitung )
In ihrer Gesamtheit nötigt die investigative Recherche des Autors hohen Respekt ab (Zeitschrift für Geschichtswissenschaft)
Eine überwältigende Forschungsleistung (Journal for Intelligence, Propaganda and Security Studies)