Josefine Soppa erhält den WORTMELDUNGEN Literaturpreis

»Josefine Soppa stellt auf überzeugende Weise die Frage danach, was wir bewahren können, wenn sich ein Ende der Sprache ankündigt«, so die Jury. Der WORTMELDUNGEN Literaturpreis fordert Autor:innen auf, sich mit Kurztexten den Fragen unserer Zeit anzunehmen und ist mit 35.000€ dotiert. Ausgezeichnet werden exzellente literarische Positionen, die sich kritisch mit gesellschaftlichen Themen befassen.
Josefine Soppa (*1988) ist Autorin und lebt in Berlin. Für ihr Schreiben wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis für Prosa beim open mike 2020, dem Stipendium der Jürgen Ponto-Stiftung 2021 und dem Förderpreis Literatur des Landes NRW 2023. Ihr Debütroman »Mirmar«, der sich mit den prekären Bedingungen unserer Arbeitswelt beschäftigt, erschien 2023.
Aus der Begründung der Jury:
»Der WORTMELDUNGEN Ulrike Crespo Literaturpreis zeichnet in diesem Jahr einen Beitrag aus, der eindringlich und mit aller Zartheit auf Humanität beharrt, ohne zu behaupten, sich der Faszination der großen Sprachmodelle und der auf ihnen beruhenden technischen Möglichkeiten des Lesens und Schreibens entziehen zu können. ›Klick Klack, der Bergfrau erwacht‹ ist darin ein ebenso analytischer wie einfühlsamer Text, der sich allen Stadien eines Verlusts aussetzt: seiner Androhung, seines Vollzugs und seiner Verarbeitung. Josefine Soppa stellt auf überzeugende Weise die Frage danach, was wir bewahren können, wenn sich ein Ende der Sprache ankündigt. Die Auseinandersetzung damit kann nur in einer Sprache stattfinden, deren Behandlung, Entwicklung und Pflege die Autorin als Teil von Sorgearbeit selbst begreift.«